Abstecher in den Regenwald und zurück nach Rio

„Zwischen Tiradentes und der Serra de Sao Jose liegt ein Stück uralter Regenwald, der unter Naturschutz steht. Man sollte weder Wertsachen mit auf eine Wanderung in diesen Wald nehmen, noch sich allein auf den Weg machen.
Der einfachste Zugang liegt hinter dem Brunnen “Chafariz de São “ – der wunderschöne alte Brunnen von 1749, mit drei Wasserspeiern und einer Terrakota-Plastik des “São José de Botas”, liefert Wasser aus einem steinernen Aquädukt, der von Quellen in der die Stadt umgebenden Serra de São José gespeist wird. Der Brunnen wird immer noch benutzt – zum Trinken, Wäsche waschen oder um Tiere zu tränken.
Dort wird zwischen Mittwoch bis Sonntag eine kleine schwarze Tür geöffnet, durch die man innerhalb von 3 Minuten in einem Regenwald ist. Wenn man dem Wasserlauf folgt, kann man einen Einblick in die Vogelwelt tun und mit ein bisschen Glück sogar Affen begegnen.“

Da wir nach dem Frühstück noch Zeit bis zu unserer Rückfahrt hatten, konnte ich Lutz, trotz seiner wunden Füße, nach einer Investition in 2 neue Pflaster, noch zu einem kurzen Abstecher in den Regenwald überreden. Die anderen hatten keine Lust mehr auf Natur, und wollten lieber regionale Delikatessen kaufen.
Es war sehr heiß an diesem Tag, aber im Dickicht des Regenwaldes, entlang des bemoosten, steinernen Aquaduktes war es angenehm und etwas dämmrig.
Exotische Vögel und Affen hörten und sahen wir keine, aber ungewöhnliche, riesige Pflanzen türmten sich links und rechts neben dem kleinen matschigen Pfad. Eine außergewöhnlich faszinierende Welt. Auerhalb des Weges gab es kein Durchkommen. Außerdem mußten wir auf kleine Schlangen oder Insekten achten, die uns anknabbern könnten. Nach einer halben Stunde Wanderung mußten wir leider umkehren – nur ein Schritt durch ein Türchen und wir waren wieder in der Zivilisation und in der prallen Sonne.
Die Rückreise startete 14 Uhr, wir sollten 19.30 Uhr in Rio ankommen. Ca. 4 km vor dem Busbahnhof in Rio standen wir im Stau, auf den Nebenspuren, hinter uns, vor uns, nur Unmengen Reise-Busse – unser Bus brauchte über 3 Stunden für diese kurze Distanz bis zum Busbahnhof. Dort saßen tausende Menschen an den Terminals, meist auf dem Boden, und warteten auf ihre Abfahrt, leider fehlten die Busse. Die Leute waren auf den Weg, in ihren Heimatstädten den Karneval zu feiern oder auch vor dem ganzen Trubel zu flüchten.
Wir kämpften uns den Weg nach draußen zu den Taxiständen, hier das Gleiche, alle wollten weiter, was für ein Gewusel. Irgendeine Frau brachte uns an einen anderen Platz, wo Taxen der Kooperative anhalten. Diese Taxen sind zuverlässig und rechnen nach Tarifen ab. Die Preise kann der Fahrgast an einer Tabelle sichtbar im Auto erkennen.
Nachts sind die Preise höher.
Jedenfalls hatten wir nach einer halben Stunde endlich ein Taxi und kamen kurz vor Mitternacht in unserer Unterkunft in Flamengo an.

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